Die 30. Jubiläumsausgabe des Berliner Festivals Tanz im August, präsentiert vom HAU Hebbel am Ufer, endete mit großem Erfolg am 2. September. In den vergangenen dreieinhalb Wochen wurden in rund 81 Vorstellungen an 11 Veranstaltungsorten in ganz Berlin, mehr als 220 Künstler*innen aus 18 Ländern in insgesamt 30 Produktionen, darunter 4 Uraufführungen und 16 Deutschlandpremieren, präsentiert. Es wurden rund 22.200 Tickets verkauft, wiederholt ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus besuchten knapp 7.000 Zuschauer*innen die Outdoor-Performances, die Bibliothek im August und die begleitenden Publikumsformate. Insgesamt wird zum Ende des Festivals eine Auslastung von rund 95% erwartet.
Annemie Vanackere, Intendantin des HAU Hebbel am Ufer: "Die Jubiläumsausgabe von Tanz im August hat gezeigt, welches Potenzial eine angemessenere Förderung hat: Die Präsenz von mehr größeren Formaten innerhalb eines Programms, das den Tanz in seiner ganzen Spannbreite zeigt, wurde dankbar angenommen. Tanz in Berlin füllt keine Nische! Ob es die großen Shows sind oder kleine, avantgardistische Arbeiten – die Menschen beweisen ihre Leidenschaft für den Tanz, indem sie die Säle füllen. Über diese Begeisterungsfähigkeit freue ich mich sehr, weil ich sie persönlich teile."
Virve Sutinen, Künstlerische Leiterin Tanz im August: „Tanz im August feierte die 30. Ausgabe mit einem Programm, dass die Vergangenheit anerkennt und gleichzeitig der Zukunft Raum gibt. Wir haben unter anderen mit unseren Outdoor-Performances die Türen für neue Besucher*innen öffnen können, dies möchten wir künftig weiterverfolgen. Mit großer Dringlichkeit wurden im Festival die Ethik und Kultur unserer Arbeit diskutiert. Aus dieser Selbstreflexion heraus entsteht ein Klima der Toleranz, das so wundervoll im ManifestX von Whistle While You Work, einem unserer Diskussionsformate, beschrieben wird. Es beginnt mit den Worten ‚Ich werde zuhören’. Und schließt mit den Worten ‚Ich werde eine/n Freund*in mitbringen’.“
Neben dem HAU Hebbel am Ufer, mit den drei Spielstätten HAU1, HAU2, HAU3, der Bibliothek im August und dem Festivalzentrum, war das Haus der Berliner Festspiele mit rund 9.500 Besucher*innen meistbesuchter Veranstaltungsort mit insgesamt fünf Produktionen und 10 Vorstellungsabenden. Zu den Highlights des Festivals gehörte die spektakuläre Outdoor-Performance von STREB Extreme Action im Sony Center am Potsdamer Platz, die von insgesamt rund 5.000 Zuschauer*innen besucht wurde.
Große Aufmerksamkeit fanden zudem die wiederkehrenden Publikumsformate On the Sofa, Meet the Artist und Meeting of Minds, sowie die neue Gesprächsreihe zum Thema #MeToo, der Awareness Boost Workshop mit Sebastian Matthias und die Workshops für Kinder und Jugendliche mit Nick Power und den Action Heroes von Elizabeth Streb. Neben den Workshops waren fünf Family Friendly-Produktionen im Angebot, die mit rund 185 Tickets für Kinder und Jugendliche große Resonanz erhielten.
Die Bibliothek im August, die seit 2016 mit Buchempfehlungen der Festivalkünstler*innen stetig wächst, wurde in diesem Jahr zum dritten Mal Treffpunkt für Besucher*innen, Künstler*innen und Tanzprofessionals. Hier fand auch das neue Format Toast ’n’ Talk statt, bei dem die rund 135 akkreditierten Journalist*innen und 240 akkreditierten Professionals jeden Freitag eingeladen wurden sich auszutauschen und kennenzulernen.
Anlässlich des 30. Jubiläums von Tanz im August wurde mit der Onlinepublikation FÜR IMMER TANZ – 30 Jahre Tanz im August der Grundstein für ein bisher nicht vorhandenes Festivalarchiv gelegt. Unter der Leitung der freischaffende Kultur- und Tanzjournalistin Claudia Henne führten multimediale Beiträge durch die Geschichte des Festivals und der Berliner Tanz- und Kulturszene. Leisa Sheltons Projekt Scribe lud Besucher*innen während des Festival ein, ihre persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen an Tanz im August mit Autor*innen zu teilen. Das daraus entstandene Archiv wurde in der Bibliothek im August präsentiert und konnte bis Samstag (2.9.) bei freiem Eintritt besucht werden.
Spielorte 2018
HAU Hebbel am Ufer (HAU1, HAU2, HAU3), Capitain Petzel, Deutsches Theater Berlin, Haus der Berliner Festspiele, KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Lilli-Henoch-Sportplatz, Sony Center am Potsdamer Platz, Sophiensæle, Volksbühne Berlin