Jürgen Liebing: “Am kommenden Wochenende geht die diesjährige Ausgabe von Tanz im August in Berlin zu Ende. Tanz im August – das größte deutsche Tanzfestival und neben ImPulsTanz Wien und Montpellier Danse das drittgrößte in Europa. Die Auslastung liegt bei weit über 90 Prozent – alles bestens, könnte man meinen. Aber hinter den Kulissen, da brodelt es ein wenig. Zwei der Kurator*innen haben ein Positionspapier vorgelegt, Ulrike Becker und André Thériault. Ulrike Becker ist nun im Studio von Fazit. Was hat Sie zu diesem Positionspapier veranlasst?”
Ulrike Becker: “Es gab gewisse Anzeichen, dass in der Senatsverwaltung geplant ist, das Tanzfestival, das bisher von zwei Partnern veranstaltet wird – von der Kulturprojekte Berlin und der TanzWerkstatt, die dort angesiedelt ist, und dem HAU, dem Hebbel am Ufer in Berlin – gänzlich an das HAU zu verlagern. Und in unseren Augen wäre das für die Zukunft des Festivals nicht gut, eher ein Rückschritt, weil sich das Festival zu einem stadtweiten Ereignis inzwischen entwickelt hat, was auch den Charakter des Festivals ausmacht. Und in unseren Augen ist es sehr wichtig, dass es so bleibt.”