Marco D'Agostin ist der Gewinner des UBU-Preises 2018 für den besten Darsteller unter 35 Jahren und des UBU-Preises 2023 für die beste Tanzaufführung. Im Jahr 2023 wurde er mit dem 4. Riccione-Sonderpreis für dramaturgische Innovation ausgezeichnet. Er ist assoziierter Künstler des Piccolo Teatro in Mailand.
Seine Arbeiten hinterfragen die Funktionsweise des Gedächtnisses und erwecken choreografische Mittel zum Leben, die ausgehend von persönlichen oder kollektiven Archiven versuchen, beim Publikum Praktiken der Beteiligung und Identifikation auszulösen. Er hat die Unterhaltung als eine Form der spezifischen Beziehung zwischen Darsteller*in und Zuschauer*in untersucht, indem er ihre Schattenbereiche und Fehlschläge als Orte leuchtender Offenbarungen betrachtet. Sein Tanz, eine komplexe Geografie, in der Klänge, Worte und Bewegungen ständig aufeinanderprallen, tendiert immer zu einem emotionalen Kompromiss zwischen Darsteller*in und Zuschauer*in.
Nach seiner Ausbildung bei international renommierten Choreograf*innen (u. a. Yasmeen Godder und Nigel Charnock) tanzte er als Performer u. a. für zahlreiche Choreograf*innen. Seit 2010 nimmt er an internationalen choreografischen Forschungsprojekten teil. Er war bei den wichtigsten europäischen Festivals und Theatern zu Gast und hat seine Shows in vielen prestigeträchtigen Kontexten in aller Welt präsentiert. Im Jahr 2020 wurde er eingeladen, eine neues Stück für das Biennale College zu kreieren, während er in den darauffolgenden Jahren viele weitere Stücke schuf.
Marco D'Agostin ist einer der Gründer von VAN, einer Tanzproduktionsorganisation. Er spielte auch die männliche Hauptrolle in Marco Righis preisgekröntem Film Days of harvest.
Foto: Loris Salussolia