Eine Menschheit, die sich bewusst für ihr Aussterben entscheidet – so das imaginäre Setting von “DREAM”, einer Durational-Performance für sieben Performer*innen, einen Pianisten und ein Klavier. Zu Klängen klassischer und experimenteller Musik begeben sie sich auf eine Reise, in der sich jedes Zeitgefühl auflöst. Schlafwandlerisch changieren die Performer*innen zwischen verschiedenen Realitätsebenen, reagieren auf subtilste Veränderungen des Raums, und erschaffen Momente der Begegnung mit dem Publikum. “DREAM” ist eine Ausstellung lebendiger Skulpturen, eine Zwischenzone aus Musik, Theater und Tanz, die zum Entdecken neuer Landschaften einlädt.
www.alessandrosciarroni.it
Tickets
Normal 22€
Ermäßigt 13€
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Artist's Note von Alessandro Sciarroni
„In Dream sind die Performer:innen Figuren, die die Zuschauer:innen besuchen dürfen, als wären sie in einem Museum, einem Gipsfigurenkabinett: Sie sind Kunstwerke aus Fleisch und Blut. Ihr emotionaler Zustand gleich vielleicht dem eines schlafwandelnden Körpers: Das Denken bewegt sich zwischen Erinnerung, Zukunft, Vorstellung und Traum. Die Füße stehen fest auf dem Boden des Hier und Jetzt und gleichzeitig im Anderswo. Die Körper mit den ununterbrochen weit geöffneten Augen, gelegentlich voller Hoffnung, scheinbar leer nach unten gerichtet, verblüfft über die Überfülle an Bedeutung, beschäftigt mit implodierenden Gefühlen. Scheinbar still (und freudig) drücken die Figuren ihr Verlangen nach einer unschuldigen Ohnmacht aus. Aber ihr Pfad ist voller Licht: auf der Handfläche, auf den Handrücken, in den Augenwimpern …
Musik ist die einzig mögliche Darstellung der Seele. Wie die Seele ist Musik immateriell und hat keine Bedeutung. Die Musik des Pianisten (der sich in einem ähnlichen Zustand wie die Darsteller:innen befindet), veranlasst sie vielleicht, einander aus der Ferne zuzuhören und gemeinsam zu komponieren. Bis zur nächsten Stille.
Die Nähe der Zuschauer:innen kann den Zustand der Darsteller:innen verändern: Die Figuren arrangieren ihr sensitives und taktiles Feld abhängig von dem Blick, dem sie ausgesetzt sind. Gelegentlich verschmilzt die Erzählung des Anderswo mit der Gegenwart und verbindet sich erneut mit der Manifestation einer möglichen Sinnlichkeit.“
Alessandro Sciarroni