Kurze Tanzchoreos waren in den letzten Jahren ein großer Trend in den sozialen Medien. Die neue Arbeit von Amala Dianor zelebriert die überbordende Kreativität dieser dynamischen Kunstform, die sich in Subkulturen und im Internet entwickelt hat. Elf junge Tänzer*innen, die in unterschiedlichen urbanen Tanzformen ausgebildet sind, loten virtuos die choreografische Bandbreite zwischen der Demonstration individueller Geschicklichkeit und kollektiver Synchronisation aus. Begleitet von der Live-Musik des Electro-Produzenten Awir Leon bewegen sie sich durch eine Landschaft aus riesigen, gestapelten Würfeln, in denen jede Bewegung viral gehen kann. “DUB” führt eindrücklich vor Augen, wie sich Mensch und Bewegung Kategorisierungen widersetzen.
www.amaladianor.com
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Tickets
Normal 38 / 33 / 25/ 17 €
Ermäßigt 25 / 17 / 10 / 9 €
Für diese Veranstaltung bieten wir eine Jugendkarte an. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren zahlen in Begleitung von erwachsenen Ticketinhabar*innen einen Sonderpreis von 5 €.
Bei Online-Buchungen entstehen Servicegebühren des Dienstleisters Reservix.
Artist's Note von Amala Dianor
„Für diese neue Arbeit habe ich mit jungen Urban-Dance-Tänzer:innen gearbeitet - Virtuos:innen, die sich mit den neuen Tänzen auskennen, die im Untergrund live und online entwickelt und gesendet und überall in den sozialen Medien verbreitet werden. Ebenfalls mit im Team sind der Elektro-Komponist Awir Leon, der live auf der Bühne spielt, und der bildende Künstler Grégoire Korganow, der für diese internationale Gruppe junger Tänzer:innen einen ephemeren Bühnenraum schafft, einen speziellen Ort der Begegnung, der ihre kreative Energie und die unglaubliche Vitalität ihres Tanzes für die Dauer des Stücks aufnimmt. DUB sollte nicht buchstäblich als Kreation für diese Art Musik verstanden werden. Vielmehr ist es ein Verweis auf den Aneignungsprozess, der oft in dieser Musik, im Urban Dance und insbesondere in meiner Arbeit vorherrscht. Im Prinzip werden die zitierten Bewegungen als Ausgangspunkt verwendet, woraufhin sofort ein Vorschlag folgt, der sie kapert, verlängert, verdreht oder bricht. Der Dub bezieht seine musikalischen Passagen aus dem akustischen Reggae, verzerrt sie, verstärkt zunächst Schlagzeug und Bass, mischt elektronische Klänge hinein, wodurch sich entlegene akustische Räume und neue elektro-atmosphärische Tonalitäten eröffnen. Dasselbe Prinzip wende ich auf Bewegung an, experimentiere damit und entwickle es in meinen Stücken immer weiter. Hier haben wir es mit doppelter Verzerrung zu tun: Die jungen Tänzer:innen haben ein Vokabular entwickelt, das den choreografischen Bezügen meiner Generation entstammt und ihnen weite, neue Dimensionen und Bereiche öffnet. Dann modifiziere ich die Choreografie, um sie von innen her zu verbinden. Ich fordere die Tänzer:innen auf, ihre Praktiken zu ändern, ihre Technik auseinanderzunehmen, zu zerstreuen und aufzulösen, damit sie sich neue kollektive, kreative Räume eröffnen können, die aktiver, lichtstärker, unendlich viel freier sind.“
Amala Dianor